Um Qualität und Prozessgestaltung in hybriden Bildungsangeboten drehte sich der diesjährige siA-Fachtag des InnoVET-Projekts tQM. Unter der fachkundigen Moderation von Dr. Jan Wiarda diskutierten an der Beruflichen Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg am 27. September in Hamburg knapp 100 Akteur:innen der studienintegrierenden Ausbildung (siA), Expert:innen und Praktiker:innen aus der beruflichen und akademischen Bildung zukunftsweisende Ansätze und bewährte Strategien der siA in Hamburg und anderer hybrider Bildungsangebote. Ziel war es, deren Qualität und Wirkkraft zu diskutieren.
Der Tag begann mit einer Begrüßung und Einführung durch Dr. Marius Herzog (Projektleitung) und Dr. Jan-Martin Wiarda (Moderation), die die Bedeutung eines offenen Dialogs und einer engen Zusammenarbeit betonten. Das Grußwort von BHH-Präsidentin Prof. Dr. Insa Sjurts unterstrich die Relevanz innovativer Bildungsformate, wie der siA in Hamburg, für die zukünftige Arbeitswelt. Prof. Dr. Insa Sjurts unterstrich die Relevanz innovativer Bildungsformate, wie der siA in Hamburg, für die zukünftige Arbeitswelt. Sie betonte die Wichtigkeit einer stetigen Weiterentwicklung in diesem Bereich und leitete in die inhaltliche Auseinandersetzung mit zentralen Fragestellungen über: Wie lassen sich drei Lernorte so miteinander verzahnen, dass Studium und Ausbildung auch wirklich gut und auf einem hohen Niveau gelingen können? Was und wie können wir voneinander lernen? Wie kann eine Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung qualitätsgesichert gelingen? Welche Rolle spielen digitale Tools in der siA und was sind die Gelingensbedingungen?
Kooperation und Prozesse gestalten
In der Keynote des Prozesspsychologen Dr. Jörg Heidig ging es anschließend um die Frage: „Wie lassen sich Kooperation und Prozesse über Organisationsgrenzen hinweg gestalten?“ Seine Präsentation bot Einblicke in die Gestaltung erfolgreicher Kooperationsprozesse und verdeutlichte, wie institutionelle Grenzen durchbrochen werden können, um effektive Bildungsprozesse zu ermöglichen.
Möglichkeiten zur fachlichen Diskussion und zum intensiven Meinungsaustausch
Vier Fachvorträge des Vormittages beleuchteten verschiedene Aspekte, darunter Initiierungs- und Aufbauprozesse, die Gestaltung effektiver Kooperationsprozesse, Entwicklungsprozesse sowie die Möglichkeiten der Institutionalisierung von Bildungsangeboten. Am Nachmittag nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zur fachlichen Diskussion und zum intensiven Meinungsaustausch in sieben Workshops. Dabei ging es um Themen wie Fehlerkultur, handlungsorientierte Lehr-Lern-Arrangements auf DQR6-Niveau in neuen Räumen oder Design Thinking. Zudem wurde diskutiert, ob und wie die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung überhaupt vermittelt werden kann.
Während der Tagungspausen brachten im Rahmen des begleitenden Infomarktes Projekte der InnoVET-Förderlinie und weitere einschlägige Projekte ihre Expertise in den diesjährigen Fachtag ein. Die Besucher:innen erhielten einen Überblick über verschiedene Formate, Ergebnisse und Erfahrungen wie beispielsweise in die institutionsübergreifende Zusammenarbeit mit Partnern.
Raum für eine angeregte Diskussion und den Austausch bot die Abschlussrunde. Die Teilnehmenden wurden angeregt, die gewonnenen Erkenntnisse in ihre jeweiligen Bildungsinstitutionen zu integrieren, um zukünftige Bildungsprozesse zu stärken und zu verbessern. Die Beiträge und Nachfragen des Publikums zeigten, dass die Akteur:innen der siA und anderer Bildungsangebote den Anspruch haben, weiter zusammen zu wachsen sowie die Kommunikation und den Austausch zu stärken.
Mehr Infos, Präsentationen zur Keynote, den Fachvorträgen und Workshop-Beiträgen sowie die siA-Fachtagspublikation 2023 sind demnächst im Download-Bereich dieser Webseite zu finden.
Wir möchten uns bei allen Referent:innen, Teilnehmenden und Unterstützer:innen sehr herzlich bedanken, die zum Erfolg des siA-Fachtags 2023 beigetragen haben.
Fotos: Sabrina Born